Auf dem Potsdamer Platz liegt um den Jahreswechsel von 1995 zu 1996 Schnee. Der zukünftige Standort des Sony Centers am Potsdamer Platz ist durch ein dreieckiges Gestell mit Tafeln gekennzeichnet. Der ruinöse Gebäudekomplex des ehemaligen Hotels Esplanade soll teilweise erhalten bleiben, um in das moderne Sony-Center baulich intergriert zu werden. Diese abenteuerliche Entscheidung wird einige Monate später zu einer großen Herausforderung, weil ein Teil der Esplande um 75 Meter verschoben und etwas gedreht werden muss. Im Winter 1995/1996 ist davon noch nichts zu sehen. Dieser Bereich ist zum Aufnahmezeitpunkt noch für Besucher zugänglich.
Das Weinhaus Huth, welches inmitten der chaotisch anmutenden Baugrubenlandschaft steht, hatte den Bombenhagel des zweiten Weltkrieg überstanden und ist das einzige noch intakte Haus aus Vorkriegszeit am Potsdamer Platz. Es wird vor Baubeginn von der Daimler-Benz AG erworben. Deren ehemalige Tochtergesellschaft debis AG investiert mehrere Milliarden DM für den Bau eines umfangreiches Gebäudeensembles, in dem das Weinhaus Huth zwischen den Neubauten erhalten bleibt.
Das Anlegen tiefe Baugruben für Tiefgeschosse wird mithilfe eines künstlichen Sees realisiert. Zuerst werden rundum Spundwände gebaut, um anschließend den Bereich auszubaggern, der sich dann mit Grundwasser füllt. Taucher müssen unter Wasser Betonfundamente gießen. Es ist durch den aufgewirbelten Schlamm trübe und nur wenig Sonnenlicht erreicht den Boden. Nur mit Kunstlicht kann man auf kurze Sicht etwas sehen, berichten die Zeitungen. Die Bautaucher müssen harte Kerle für diesen gefährlichen Job sein und sind teilweise ehemalige Kampfschwimmer der Bundeswehr.