Beim Fotografieren der Bauarbeiten am Potsdamer Platz wurden Filme belichtet. Heute nennt man diese Technik analoge Fotografie. Die digitale war während der Bauzeit noch in einer kostspieligen Pilotphase und konnte bei weitem nicht mit dem Film mithalten. Aber Scanner waren bereits im Einsatz. Noch entwickelten die Fotografen Filme und erstellten Kontaktabzüge von ihren Negativen, um besser sehen zu können, was sie aufgenommen hatten. Beim Blättern in den Ordnern mit den Filmen und Kontaktabzügen vom Potsdamer Platz lohnt die Suche nach überlappenden Einzelfotos, die zu Panoramen montiert werden können.
Diese Aufnahmeserie zeigt die Baustelle Potsdamer Platz mit mehreren überlappenden Bildern. Sie weisen relativ starke Abschattungen in den Ecken (sog. Vignettierung) auf sowie ungleiche Tonwerte am Himmel bei unterschiedlicher Blickrichtung, die das Erstellen eines Panoramafotos aus ihnen erschwert. Idealerweise sollte die Vignettierung der einzelnen Fotos mithilfe der digitalen Bildbearbeitung vor dem Zusammenfügen zu einem Panorama reduziert werden.
Im klassischen Fotolabor haben wir das damals nicht gemacht, aber geahnt, dass es eines Tages per Computer möglich sein würde. Das Erstellen der Panoramabilder geschieht längst mit spezieller Software automatisch und in Windeseile. Aber das Digitalisieren der Filme ist immer noch eine zeitraubende Aufgabe.
Nicht nur das Durchforsten der guten Filme lohnt sich, sondern auch der nicht so gelungenen wie der folgende mit etwas Lichteintritt am oberen Rand und einigen Überlappungen von Fotos. Welche Kamera zur Belichtung verwendet wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar. Es könnte eine Pentax Six oder Kiew 66 gewesen sein.
Vier Fotos dieses Films eignen sich zum Erstellen eines Panoramas, das mehr zeigt als die einzelnen 6×6 Bilder auf dem Rollfilm. Sie wurden aus einem Gebäude in der Köthener Straße aufgenommen mit Blick über den Potsdamer Platz zum Tiergarten. Durch Bewegungen der Kräne während der Aufnahmen gelingt das Panorama nicht perfekt, aber noch brauchbar. Bei Bedarf ist mit größerem Aufwand ein besseres Ergebnis erzielbar. Hätte man damals gewußt, dass das Zusammenfügen von mehreren Fotos zu einem Panorama (Computersprache: stitchen) eines Tages mithilfe schneller automatischer Programme tatsächlich funktionieren würde, hätte man stärker auf solche Bewegungen von Bilddetails geachtet. Leider fehlte dazu die nötige Erfahrung.
Das Panoramafoto erfasst den zentralen Teil der Baustelle mit dem Weinhaus Huth und der Esplanade.